Die Insel Bourbon wurde im Jahre 1665 französische Kolonie. Sie erfuhr einen gewaltigen Aufschwung durch den Export von Kaffee an den Hof von Louis XIV. Der Reichtum zog auch Korsaren und Piraten an. Im 18. Jahrhundert boomt der Süden, damals «Mahavel, das Land des Überflusses» genannt. Joseph Hubert führt dort erfolgreich den Anbau von Gewürznelken und anderen Gewürzen ein. Im 19. Jahrhundert blüht die Gegend um Saint Pierre aufgrund des Zuckerrohranbaus auf. Die Familie Kerveguen geht als Gründerin eines Landwirtschafts- und Finanzimperiums in die Geschichte ein. In Saint Pierre gab es damals einen Handelshafen. Die Wirtschaft stützte sich auf die Arbeit von Sklaven afrikanischer Herkunft und später auf indische Vertragsarbeiter. Die Geschichte des Südens können Sie an Orten mit dem Prädikat «Pays d’art et d’histoire» nachvollziehen.
Das Kulturerbe der Insel entspringt aus seiner reichen landwirtschaftlichen und seemännischen Vergangenheit, und aus dem Kulturmix der ursprünglichen Herkunftsländer der Bewohner. In Saint Louis liegt das Landgut Domaine Rouge mit seinem Kunsthandwerk-Museum, eine denkmalgeschützte einstige Kaffee-Plantage.
Ein botanischer Rundgang im Landgut Domaine du Café Grillé ist wie eine Zeitreise in der Inselgeschichte. Erleben Sie bei einem Besuch der Zuckerfabrik Le Gol und des Museums «Saga du Rhum» das Epos der Zuckerrohr- und Rumindustrie.
Entdecken Sie, am besten in Begleitung erfahrener Stadtführer, das alte Saint Pierre und seine Geschichte : die Frachtlagerhallen der Familie Kerveguen, die Gebäude der Ostindienkompanie, den Hafen, die Guan-Di-Pagode ... Vielleicht erfahren Sie dann sogar von den auf der Insel vergrabenen Piratenschätzen!